Heriett Müller, FSJ 2018/2019

Liebe LeserInnen,

ich habe letztes Jahr die Schule beendet und da ich nicht wusste was ich konkret danach machen möchte, habe ich mich dazu entschieden noch ein Jahr etwas anderes als Schule oder Studium auszuprobieren. Da ich nicht ins Ausland wollte wurde relativ schnell klar, das ich etwas in Richtung FSJ (Freiwilliges soziales Jahr), FÖJ (Freiwilliges ökologisches Jahr), Bufdi (Bundesfreiwilligendienst) machen wollte. Es wurde schnell klar, dass ich mich zwischen FSJ oder FÖJ entscheiden musste, da diese beiden eher meinen Interessen entsprechen. Nach nicht allzu langer Suche fand ich über den Dachverband der Kleinen Freien Kita-Träger Tübingen e.V. eine geeignete FSJ-Stelle in einer Kindergruppe, welche Kinder von einem bis drei Jahren betreut.

 

Dort arbeite ich von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr, mit einer Stunde Pause dazwischen. Anfangs war ich oft in der Küche eingeteilt, was mir auch ganz recht war, da ich mich erst an die neue Umgebung gewöhnen musste, so wie die Kinder sich an mich. Nachdem die Kinder sich an mich gewöhnt hatten war ich nur noch selten mit der Küche beschäftigt, denn meine Kolleginnen versuchten immer mir möglichst viel Zeit an den Kindern zu ermöglichen. Andere meiner Aufgaben sind seit Anfang festgelegt und haben sich auch nicht groß verändert, zum Beispiel fülle ich morgens wenn die Kinder alle gebracht worden sind eine Anwesenheitsliste aus. Eine weitere meiner Aufgaben ist es die Bilder, die die Kinder in der Kita malen in ihre Kunstmappen einzusortieren, dies ist aber keinesfalls eine regelmäßige Aufgabe sondern ich erledige es, wenn ich die Zeit dafür finde. Mehr feste Aufgaben habe ich nicht, den Rest meiner Zeit verbringe ich am Kind oder helfe da, wo gerade Hilfe benötigt wird, ob es jetzt darum geht ein Kind zu wickeln, die frisch gewaschene Wäsche einzusortieren oder einfach die Kinder zu beaufsichtigen und mit ihnen zu spielen. Die meiste Zeit des Tages verbringe ich an den Kindern, da meine festen Aufgaben wenig Zeit in Anspruch nehmen. 

 

Besonders schön an einem FSJ gerade in der Kita ist, dass man jeden Tag wertgeschätzt wird, ob von den Kindern, den Eltern oder den Kolleginnen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn die Kinder eine Bindung zu dir aufgebaut haben und sich sicher fühlen, wenn sie bei dir sind. Außerdem ist es sehr aufregend wenn die Kinder gerade dabei sind etwas Neues zu lernen wie zum Beispiel zu laufen und man daran teilhaben kann. Man sieht wie die Kinder sich darüber freuen, wie stolz sie sind und muss sich einfach mit freuen, selbst wenn man eigentlich gar nichts gemacht hat sondern das Kind es ganz von alleine geschafft hat.

 

Nach meinem FSJ werde ich wegziehen und anfangen Geschichte und Medienwissenschaften zu studieren, ich werde mich allerdings als Springkraft in meiner momentanen Einrichtung zur Verfügung stellen, da mir das Jahr sehr viel Spaß gemacht hat. Mir persönlich hat das FSJ sehr gut gefallen und ich denke dass es eine tolle Möglichkeit ist um zu sehen wie es ist jeden Tag zu arbeiten mit festen Aufgaben, festen Zeiten und festem Gehalt. So ein FSJ ist an vielen Stellen sinnvoll nicht nur um das Arbeitsleben kennen zu lernen sondern man kann es auch nutzen um zu sehen ob man in dem Beruf, in dessen Bereich man das FSJ gemacht hat, der Beruf ist, den man später ergreifen will, oder, wie in meinem Fall, um einfach aus dem ständigen Lernumfeld raus zu kommen, etwas völlig Neues auszuprobieren und das Jahr nutzen um wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

 

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr froh über meine Entscheidung bin ein FSJ gemacht zu haben, es war ein tolles Jahr!

 

Eure Heriett